Stirbt der klassische Formenbau langsam aus?

Der Formenbau ist ein traditionelles Handwerk, welches viel Erfahrung benötigt. Vorwiegend werden Gussformen für Kunststoffe und Metalle erzeugt. Diese werden vom Werkzeugbauer ab dem ersten Konstruktionsentwurf bis hin zur Bauteilabnahme durchgehend begleitet.
Schrumpfungsverhalten, Längentoleranzen und Wärmeverteilung sind wichtige Faktoren, die dem Werkzeugmacher das Leben schwer machen können. Nur durch eine profunde Ausbildung und sehr viel Erfahrung kann der Werkzeugmacher das ideale Werkzeug aufsetzen. Oftmals sind Gusswerkzeuge viele Jahre im Einsatz und weisen sehr hohe Betriebslaufzeiten auf.

Formenbau im Wandel der Zeit

Auch der Formen- und Werkzeugbau verändert sich im Laufe der Zeit. Mittlerweile findet eine große Bewegung auf dem Markt statt. Viele Prototypenbauer sind aus dem Boden geschossen und bieten erste Musterstücke zu äußerst günstigen Preisen an.
Vor allem die additive Fertigung sorgt dafür, dass der Formenbau vor einer Marktverdrängung steht. Sei es 3D-Druck, selektives Lasersintern oder einfach ein verkürzter Spritzguss mit Aluminium Einsätze. Der Formenbau hat etwas an Bedeutung verloren und es stellt sich die Frage, wie er für die Zukunft aufgestellt ist.

Formen- und Werkzeugbau in der Industrie

Die Realität zeichnet ein anderes Bild. Auch wenn alternative Fertigungstechnologien den klassischen Werkzeugbau auf dem Markt zu einem gewissen Teil verdrängt haben, so wird dieser nie zur Gänze verschwinden. Ganz im Gegenteil; die Nachfrage ist höher denn je.
Während die additive Fertigung interessant für kleine Stückzahlen beziehungsweise erste Musterstücke ist, kann diese neuwertige Technologie nicht in der Serienfertigung mithalten. Wirtschaftlich sind diverse Formwerkzeuge zum Spritzgießen, Stanzen und Schmieden wesentlich attraktiver. Nicht zuletzt deswegen ist der Werkzeugmacher ein sehr gefragter Beruf mit einem Angebotsüberhang. Durch neuartige Initiativen, wie „Frauen in die Technik“, wird eine groß ausgeweitete Rekrutierung durchgeführt, die gezielt dafür wirbt möglichst viele Werkzeugmacher auszubilden.

Dennoch muss trotzdem auch der Formen- und Werkzeugbau den Schritt mit der Zeit gehen und langfristig sein Angebot erweitern. Additive Fertigung gilt als die Technologie der Zukunft und der Prozess wird stetig verbessert. In der Zwischenzeit können Werkstoffe eingesetzt werden, die jenen aus konventioneller Fertigung sehr nahe kommen. Der Marktanteil wird daher stets steigen. Stellt man sich als Unternehmen nicht auf solche Trends ein, wird man es schwer haben, das ständige Fortbestehen abzusichern.

Am besten ist es deshalb den Kunden eine breit gefächerte Gesamtlösung anzubieten. Jeder Kunde aus der Industrie möchte zu Beginn mit Prototypen und Musterteile anfangen. Sie diese zu günstigen Preisen und kurzen Lieferzeiten verfügbar, wird dies sehr positiv aufgenommen. In der Regel möchte der Kunde in weiterer Folge die Serienfertigung bei jenem Lieferanten aufbauen, der bereits Prototypen betreut hat. Umfassendes Wissen ist schon vorhanden und das Konzept wurde im Idealfall mit dem Kunden ohnehin abgestimmt. Steinhauser Formenbau beschäftigt sich mit Formenbau.


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